Frankreichaustausch 2022/23  (Lauf a.d. Pegnitz -Brive-la-Gaillarde) 

Anfang Oktober besuchten 25 Schülerinnen und Schüler der Klassen 8b, 9b und 10b ihre PartnerschülerInnen des Lycée et Collège d`Arsonval in Brive-la-Gaillarde in Frankreich. Ein abwechslungsreiches kulturelles Programm, französische Köstlichkeiten, spätsommerliches Wetter, Sport (Rugby) und Schulunterricht standen auf dem Programm. Am 26. Januar 2023 besuchen uns dann die französischen Partnerschüler in Lauf für eine Woche.

Brive/Lauf – Freudig und euphorisch wurden die Laufer Schülerinnen und Schüler der Oskar-Sembach-Realschule und deren Lehrkräfte Herr Brodersen und Herr Ullmann am „Lycée et Collège d`Arsonval“ von den französischen Austauschpartnern empfangen. Monsieur Gougeaud, – der Direktor der Schule, die in Brive tätige Deutschlehrerin Frau Rodriguez sowie der Lehrer Herr Coulondre und Frau Vernier nahmen alle Schüler, Eltern und Lehrkräfte in der Schule bei einem kleinen Umtrunk in Empfang. Bei der Begrüßungsansprache wurde auf die Bedeutung des diesjährigen Austausches im Schuljahr 2022/23 hingewiesen, da dieser nach nun mehrjähriger Pause nun der erste sei, der wieder stattfinden kann. Er hob zudem die Bedeutung europäischer Schulpartnerschaften wie dieser hervor.

Am nächsten Morgen stand beim ersten Zusammentreffen aller 50 AustauschülerInnen im Collège das richtige Kennenlernen mit Sport, Spielen und viel Reden auf dem Programm. Hier waren erstmals die Fremdsprachenkenntnisse der teilnehmenden SchülerInnen gefragt. Und die Verständigung auf Französisch und auf Deutsch funktionierte richtig gut, auch wenn bei „sprachlichen Schwierigkeiten“ manchmal gar sehr schnell ins Englische gewechselt wurde.

Dann wurden die Laufer SchülerInnen auf verschiedene Klassen verteilt und nahmen am Unterricht verschiedenster Schulfächer teil, um Einblicke in den Unterricht in Frankreich zu bekommen. Am Nachmittag bewiesen die SchülerInnen großes Geschick bei einer Stadtrallye im Ortskern von Brive-la-Gaillarde. Anschließend ging es auf zum gemeinsamen Rugbytraining, wo die Franzosen den deutschen Schülern unter Anleitung der Sportlehrerin Christine Vernier erste Spielzüge und Taktiken beibrachten. Der Sport Rugby ist in Südfrankreich und insbesondere in Brive-la-Gaillarde sehr beliebt.

Am Wochenende besuchten die SchülerInnen mit ihren Familien den Briver Wochenmarkt, wo Köstlichkeiten wie Walnüsse, Süßgebäck, Käse und besondere regionale Spezialitäten angeboten wurden. Andere machten Ausflüge in der wunderschönen Natur im Département Corrèze, gingen zum Eislaufen in der Eislaufhalle, ins Rugbystadion, zum gemeinschaftlichen Sonntagsessen oder nahmen an anderen kulturellen Veranstaltungen vor Ort teil.

Zu Beginn der Austauschwoche stand dann der erste Ausflug auf dem Programm. Bei bestem spätsommerlichen Wetter ging es mit dem Reisebus in das malerische Vézère-Tal, in dem sich zahlreiche bedeutende vorgeschichtlichen Fundstätten befinden – unter anderem die bedeutenden Höhlenmalereien von Lascaux. Dort wurden die mittelalterliche Höhlenfestungen „La Roque Saint-Christophe“ besichtigt, in dessen sehenswerten Felsenbehausungen schon die Neandertaler Unterschlupf fanden. Ab dem 5. Jahrhundert hatten die Menschen hier auf fünf Etagen begonnen, ihre Behausungen in die Felsen zu bauen, um sich vor Angreifern zu schützen.

Nach einer Stärkung beim Picknick in der Natur machten die SchülerInnen nachmittags bei einem äußerst ansprechenden, geführten Rundgang durch das „Musée national de Préhistoire“ in der Ortschaft Les Eyzies-de-Tayac Bekanntschaft mit ihren Vorfahren.

Am Dienstag besuchten die deutschen und französischen SchülerInnen gemeinsam die Gedenkstätte und das Dorf „Oradour-sur-Glane“, welches im Zweiten Weltkrieg durch ein Massaker traurige Berühmtheit erlangte. Am 10. Juni 1944 wurde fast das ganze Dorf auf grausamste Art und Weise von deutschen SS-Soldaten ermordet. Das sogenannte Centre de la Mémoire arbeitet dieses schockierenden Ortes auf und hat als Mahnmal für kommende Generationen große Bedeutung. Es wurde allen Teilnehmern des Austausches eindrücklich aufgezeigt, „warum Frieden und Völkerverständigung so wichtig sind“. Für Ablenkung sorgte bei im Anschluss bei hochsommerlichen Temperaturen der Besuch und Rundgang durch die Altstadt von der rund 130.000 Einwohner zählenden Stadt Limoges.

Mit dem Besuch des Staudammes von Le Saillant endete der Mittwochvormittag mit dem Themengebiet „Erneuerbare Energien und Wasserkraft“. Der Nachmittag stand zur freien Verfügung, da in Frankreich am Collège mittwochs kein Nachmittagsunterricht stattfindet. Hier bot sich noch einmal die Gelegenheit sich zu stärken, Mitbringsel für die Eltern zu besorgen oder schon einmal die Koffer für die Abfahrt zu packen. Beim französischen Abschlussabend bei Spiel, Spaß, Musik und Essen in der Schulkantine hieß es schon fast wieder Abschied zu nehmen, da am nächsten Morgen die Rückreise nach Deutschland bevorstand.

Eine aufregende Woche mit vielen spannenden Ausflügen und neuen Erfahrungen in Frankreich ging zu Ende und die SchülerInnen und Lehrkräfte kamen zwar geschafft, aber um viele wertvolle Eindrücke reicher, wieder in Lauf an.