Vom 24.10. bis 26.10.23 besuchten die beiden Jugendoffiziere Frau Hauptmann Nicole Seifert und Herr Hauptmann Stefan Glaser im Rahmen des Politik- und Gesellschaftsunterrichts unsere fünf Abschlussklassen.
Thematisiert wurde in den Vorträgen die „Zeitenwende in der deutschen Sicherheitspolitik“ – ausgelöst durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine.
Die Schülerinnen und Schüler sollten zunächst auf einer Skala von eins bis zehn einschätzen, wie sicher sie sich aktuell in Deutschland fühlen. Dabei wurde meist eine Zahl über sieben genannt. Aufbauend darauf wurde anhand einer Übersicht dargestellt, dass die BRD im internationalen Kontext ein sehr sicheres Land mit einer vollständig ausgeprägten Demokratie ist. Laut des aktuellen Demokratie-Index des „Economist“ sind von den 193 UN-Mitgliedsstaaten nur weniger als die Hälfte demokratische Staaten. Diese Tatsache erstaunte die Abschlussklassen doch, da sie von einer weitaus höheren Zahl ausgegangen waren. Im Anschluss wurden Gefährdungen der Demokratie (z.B. durch Diktatoren) angesprochen und es wurde auch auf die Ängste und Sorgen der Deutschen eingegangen. Auf sehr anschauliche Art und Weise erhielten die Schülerinnen und Schüler einen fachkundigen Überblick über die aktuelle sicherheitspolitische Lage in Europa. Dabei waren der Krieg in der Ukraine und seine Folgen auf die BRD und die NATO das Hauptthema. Es ging um die Vergrößerung der NATO und die Stärkung der NATO-Ostflanke als unmittelbare Kriegsfolgen.
Die Schülerinnen und Schüler waren von Anfang an in die Vorträge involviert und stellten viele Fragen, auf die die beiden Jugendoffiziere sehr fachkundig und verständlich antworten konnten. Es wurde sehr deutlich, wie groß das Interesse der Jugend für Sicherheitspolitik ist, da eine sehr lebhafte Fragen- und Diskussions- runde, in der die Schülerinnen und Schüler auch offen über ihre Sicht der Dinge sprachen, entstand. Man merkte deutlich, wie sehr diese Thematik alle beschäftigt und zum Nachdenken anregt.
So ging es um die Rolle der BRD im Ukraine-Krieg als Waffenlieferant und daraus resultierende Folgen. Die Situation der Zivilbevölkerung in der Ukraine wurde angesprochen und auch die große Menge der auf humanitäre Hilfe angewiesenen Menschen. Besonders erschreckend ist die hohe Zahl der getöteten, verletzten oder nach Russland deportierten ukrainischen Kinder.
Ein weiterer Gegenstand der Diskussion war der am 07.10.23 durch die Terrororganisation Hamas erfolgte Angriff auf Israel und der damit wieder neu entfachte Krisenherd im Nahen Osten mit zahlreichen zivilen Opfern auf beiden Seiten. Auch die Auswirkungen dieses Terroranschlags auf Deutschland (Antisemitismus, gewalttätige Demonstrationen, Bombendrohungen an Schulen etc.) wurden angesprochen.
Der Besuch der sicherheitspolitischen Experten der Bundeswehr war eine Bereicherung für den Politik und Gesellschaftsunterricht, da sowohl informiert und aufgeklärt wurde, als auch auf Sorgen und Ängste der Schüler eingegangen werden konnte.
Ramona Götz